St. Martinszug anmelden & organisieren – So gelingt die Planung

St. Martinszug anmelden – das gehört für viele Vereine, Schulen und Familien am Niederrhein fest zur Tradition. Doch bevor St. Martin auf seinem Pferd durch die Straßen reitet, ist einiges zu organisieren. Unser großer Überblick zeigt, wie Sie den Martinszug rechtzeitig planen und welche behördlichen Stellen dabei helfen.

Warum ein St. Martinszug mehr Organisation erfordert, als viele denken

Ein St. Martinszug gehört für Kinder, Familien und Vereine am Niederrhein fest in den Herbst. Doch bevor St. Martin hoch zu Ross mit seinem Pferd durch die Straßen reitet, steckt hinter dem Umzug monatelange Planung. Ob Schützenverein, Heimatverein, Kita-Eltern oder engagierte Privatpersonen – wer einen Martinszug veranstalten möchte, muss sich um Anmeldung, Genehmigung, Musik, Pferd, Sicherheit und natürlich die beliebten Martinstüten kümmern.

St. Martinszug bei der Stadt oder Gemeinde anmelden

Der wichtigste Schritt ist die offizielle Anmeldung. Jeder öffentliche Martinszug gilt als Veranstaltung im öffentlichen Raum und muss daher bei der zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung gemeldet werden. Die meisten Kommunen haben dafür eigene Online-Formulare oder Ansprechpersonen im Fachbereich „Ordnungsamt / Sicherheit & Ordnung“.

Checkliste Anmeldung

• Zuständige Behörde ermitteln (Ordnungsamt, ggf. Bürgerbüro)
• Formular „Veranstaltung im öffentlichen Raum“ ausfüllen
• Grobe Route, Start- und Endzeit angeben
• Verantwortliche Person oder Verein benennen
• Ggf. Verkehrs- oder Sicherheitskonzept beifügen
• Rückmeldung / Genehmigung abwarten

Beispielseiten für Anmeldungen

• Stadt Heinsberg
• Stadt Kleve
• Stadt Viersen
• Stadt Willich

Musik, Pferd & Darsteller – was nicht fehlen darf

Ein Martinszug lebt von Atmosphäre:

• Musik, Lichter, Pferd und die Bettlerszene.
• Musikkapellen: Mindestens zwei Kapellen buchen – eine an der Spitze, eine am Ende des Zuges.
• Pferd & Reiter: Frühzeitig anfragen (z. B. bei Reitvereinen oder Schützenvereinen).
• St. Martin & Bettler: Akteure auswählen, Kostüme organisieren, Rollen einüben.
• Versicherung: Der Reiter sollte über den Veranstalter haftpflichtversichert sein; Pferd ggf. über Halterversicherung abgesichert.

Sicherheit & Verkehr

Für den sicheren Ablauf verlangen viele Städte ein Sicherheits- oder Verkehrskonzept. Dazu gehören:

• Absperrung von Straßen (durch Ordnungsamt oder Feuerwehr)
• Beleuchtung / Fackeln mit LED-Licht statt offener Flamme
• Warnwesten für Ordner Notrufnummern / Erste-Hilfe-Posten
• Rücksprache mit Feuerwehr & Polizei

Tipp: Manche Kommunen stellen kostenlose Ordner-Westen oder Leitfäden bereit – nachfragen lohnt sich!

Martinstüten vorbereiten – das Herzstück für Kinder

Kaum etwas ist mit so viel Liebe verbunden wie die Martinstüte. Doch der Aufwand ist groß:

• Inhalt: Weckmann, Obst, Schokolade, Tee oder Gummibärchen.
• Organisation: Tüten rechtzeitig bestellen oder packen – am besten im Sommer beginnen.
• Finanzierung: durch Spenden, Haustürsammlungen oder Verkauf (z. B. 5 € pro Tüte).
• Verteilung: direkt nach dem Umzug oder an zentralem Sammelpunkt.

Kosten-Tipp: Sponsoren aus der Region (Bäckereien, Supermärkte, Sparkassen, Volksbanken) sind oft bereit, den Umzug zu unterstützen.

Finanzierung & Spendenaktionen

Viele Vereine stemmen die Kosten über:

• Haustürsammlungen im Ort
• kleine Martins- oder Weihnachtsmärkte
• Sponsoring durch lokale Unternehmen
• Fördervereine von Schulen & Kindergärten

Transparenz schafft Vertrauen: eine einfache Info auf Flyern oder Facebook („Ihre Spende ermöglicht den Martinszug in unserem Dorf!“) erhöht die Spendenbereitschaft.

Rechtliche Hinweise für Veranstalter

Damit alles reibungslos läuft, sollten Organisatoren beachten:

• Veranstalterhaftung: Der Anmelder haftet für Schäden, wenn keine Genehmigung vorliegt.
• Versicherung: Unbedingt Haftpflichtversicherung abschließen.
• Tierschutz: Pferde dürfen nur von erfahrenen Reitern geführt werden; Ruhepausen & Sicherheit sind Pflicht.
• Lärmschutz: Abendliche Umzüge sollten Anwohner vorab informiert werden.
• Jugendschutz: Alkoholverkauf auf Martinsmärkten unterliegt den üblichen Regelungen.

Zeitplan – wann beginnen mit der Planung?

Monat	Aufgaben
Mai–Juni	Anmeldung bei Stadt, Pferd & Musik anfragen
Juli–August	Tüten-Inhalte planen, Sponsoren suchen
September	Genehmigung prüfen, Route & Ordner festlegen
Oktober	Werbung, Social Media, letzte Absprachen
November	Durchführung & Nachbereitung

Kurz-Checkliste für Veranstalter

• Genehmigung durch Stadt / Gemeinde
• Musikgruppen gebucht
• Pferd & St. Martin organisiert
• Bettlerszene geplant
• Sicherheits- & Verkehrskonzept erstellt
• Tüten finanziert & gepackt
• Versicherung abgeschlossen
• Anwohner informiert

Fazit

Einen St. Martinszug zu organisieren bedeutet viel Arbeit – aber auch große Freude und Gemeinschaft. Wer frühzeitig plant, Behörden kontaktiert und Helfer mobilisiert, kann ein unvergessliches Erlebnis schaffen. Ob in Viersen, Willich, Grefrath oder Kleve: überall tragen Vereine und Familien dazu bei, dass der Geist des Teilens lebendig bleibt.

Termine aller St. Martinszüge

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