Heute stellen wir Ihnen mit dem Grünkohl ein traditionelles Gericht vor, das vor allem in den Wintermonaten am Niederrhein besonders beliebt ist. Unser Rezept stammt aus einem historischen Kochbuch von 1854.
Die Geschichte des Grünkohls
Grünkohl, auch bekannt als Krauskohl oder Braunkohl, hat eine lange Tradition in der deutschen Küche. Besonders im Norden und Nordwesten Deutschlands, sowie am Niederrhein, ist Grünkohl ein fester Bestandteil der regionalen Küche. Historisch gesehen wurde Grünkohl bereits im 16. Jahrhundert in Deutschland angebaut und zubereitet. Besonders zur Winterzeit, wenn andere Gemüsesorten rar waren, war Grünkohl eine wichtige Vitaminquelle.
Die besondere Beliebtheit des Grünkohls am Niederrhein lässt sich auf die nährstoffreiche und frostharte Natur der Pflanze zurückführen. Grünkohl kann nach dem ersten Frost geerntet werden, was ihn besonders zart und geschmackvoll macht. Diese Eigenschaft macht ihn ideal für die winterliche Küche.
Vorbereitung des Grünkohls
Für unser heutiges Rezept benötigen wir folgende Zutaten:
- Frischer Grünkohl (ca. 1 kg)
- Kassler (in Scheiben geschnitten, ca. 1 cm dick)
- Mettwürstchen
- Zwiebeln (gewürfelt)
- Kartoffeln
- Schweineschmalz
- Rinderbrühe
- Nelken (2 Stück)
- Piment (2 Stück)
- Salz
Schritt 1: Den Grünkohl waschen und blanchieren
Zunächst waschen wir den frischen Grünkohl gründlich. Es ist wichtig, den Kohl gut zu reinigen, um jeglichen Schmutz und kleine Insekten zu entfernen. Anschließend blanchieren Sie den Kohl. Dazu geben wir ihn in kochendes Wasser und lassen ihn für etwa 10 Minuten sprudeln. Das Blanchieren hilft, die Bitterstoffe zu entfernen und die Struktur des Grünkohls aufzulockern.
Schritt 2: Die Zutaten vorbereiten
Während der Grünkohl blanchiert, bereiten wir die anderen Zutaten vor. Die Kasslerscheiben und Mettwürstchen werden in mundgerechte Stücke geschnitten. Die Zwiebeln werden gewürfelt und die Kartoffeln geschält und in Würfel geschnitten.
Schritt 3: Den Grünkohl hacken
Nach dem Blanchieren wird der Grünkohl aus dem Wasser genommen und abgetropft. Jetzt hacken wir den Grünkohl in kleine Stücke. Hierbei ist Vorsicht geboten, um die Textur des Grünkohls nicht zu sehr zu zerstören. Das Hacken sollte sorgfältig und gleichmäßig erfolgen.
Zubereitung des Grünkohls
Schritt 4: Die Zwiebeln anschwitzen
In einem großen Topf lassen wir das Schweineschmalz aus und schwitzen die gewürfelten Zwiebeln darin an, bis sie glasig sind. Das gibt dem Gericht eine tiefe, aromatische Basis.
Schritt 5: Den Grünkohl hinzufügen
Nun geben wir den gehackten Grünkohl in den Topf zu den Zwiebeln. Wir rühren alles gut um und lassen den Kohl etwas anbraten, um die Aromen zu intensivieren.
Schritt 6: Die Brühe und Gewürze hinzufügen
Als nächstes gießen wir die Rinderbrühe in den Topf, bis der Kohl gerade bedeckt ist. Danach fügen wir die Nelken, den Piment und eine Prise Salz hinzu. Hierbei ist es wichtig, nicht zu viel Salz zu verwenden, da die Würstchen und das Kassler ebenfalls Salz abgeben.
Schritt 7: Das Fleisch hinzufügen
Nun legen wir die Kasslerscheiben und Mettwürstchen auf den Grünkohl. Der Deckel kommt auf den Topf, und das Gericht darf nun bei niedriger Hitze etwa eine Stunde lang köcheln. Gelegentliches Umrühren stellt sicher, dass nichts anbrennt und alle Aromen sich gut vermischen.
Servieren des Grünkohls
Nach einer Stunde ist der Grünkohl fertig gekocht und servierbereit. Wir nehmen das Fleisch aus dem Topf und schneiden es in mundgerechte Stücke. Die Würstchen können im Ganzen oder ebenfalls in Scheiben serviert werden.
Der Grünkohl wird traditionell mit Salzkartoffeln serviert, die während der Kochzeit des Grünkohls separat gekocht werden. Die Kartoffeln ergänzen das Gericht perfekt und nehmen die köstlichen Aromen des Grünkohls und des Fleisches wunderbar auf.
Tipps und Tricks
- Variationen des Rezepts: Je nach Region und persönlichem Geschmack ist das Rezept variierbar. Manche bevorzugen es, statt Kassler Schweinebauch zu verwenden, da dieser saftiger und fetter ist.
- Nachwürzen: Es ist besser, mit dem Salz vorsichtig zu sein und später nachzuwürzen, wenn nötig. Grünkohl zieht beim Kochen Salz und kann schnell versalzen schmecken.
- Vegetarische Variante: Für eine vegetarische Version können Sie das Fleisch weggelassen und durch geräucherten Tofu oder vegane Würstchen ersetzen. Die Zubereitung bleibt ansonsten gleich.
Fazit
Grünkohl ist nicht nur ein traditionelles Gericht am Niederrhein, sondern auch ein echtes Highlight der winterlichen Küche. Mit seiner herzhaften Note und den vielfältigen Zubereitungsmöglichkeiten hat er sich seinen Platz in der regionalen Küche redlich verdient. Probieren Sie dieses Rezept aus und tauchen Sie ein in die kulinarische Tradition des Niederrheins. Guten Appetit! Mit diesem Rezept wünschen wir Ihnen viel Freude beim Nachkochen und Genießen.
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